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Donnerstag, 14. Dezember 2006

Pistenschreck

Letzten Samstag ging's auf die Piste! Der Club parallèle war wieder unterwegs, diesmal in der Forêt Montmorency (Link!) zum Skilanglauf und mit leicht anderer Besetzung: Hughes, Julia, Jérôme und ich.
Mein Ding ist ja eher Ski alpin, auf Langlaufskiern stand ich nur mal vor Jahren auf dem Vogelsberg, und die einzige Erinnerung daran ist, daß ich in der ersten Kurve ohne Spuren hingeknallt bin...

Um dem etwas vorzubeugen war ich am Mittwochabend mit Hughes schon mal zum Probelauf auf den Plaines d'Abraham (Link!) unterwegs. Hughes hat mir netterweise sein altes Paar Ski und die alten Schuhe seiner Freundin geliehen, paßte wie angegossen und ich mußte die Ausrüstung nicht im Peps ausleihen.
Nach einer kurzen Einweisung in die Technik ging's los. Ich fand's unheimlich wackelig, mit Spuren geht's aber. Wir haben erst eine kleine Runde gedreht, dann ging's bis zum Ende des Parks, dort rauf zum Aussichtspunkt und dann - genau, wer rauf läuft, muß auch wieder runter... - eine Wiese wieder runter. Hughes Schuß ("downhill" heißt es hier, bei den Franzosen "tout-schuß" oder so ähnlich), ich im Pflug ("chasse-neige", sowohl in Frankreich als auch in Québec) und ein paar Kurven*g*
Warm wird einem bei diesem Sport, ouf, nach etwa 5 km war ich gut durchgeschwitzt...

Dank diesem kleinen Aufwärmtraining war ich also einigermaßen auf Samstag vorbereitet. Es hatte nachts Neuschnee gegeben und alles sah traumhaft schön aus. Nach dem Ticketkauf ging's an Skiwachsen ("fartage"). Meine Güte, was man da alles beachten muß!
Und natürlich war es nicht genug Wachs bzw. die Gripp-Fläche war nicht lang genug, also mußte nach 200m erstmal nachgearbeitet werden.

Hier hat Jérôme noch Mütze, Pulli und Jacke an;-)
Ein bissel Stretching für meine Oberschenkel.


Und dann konnte es richtig losgehen!

Hier seht Ihr Julia vor einer rasanten Abfahrt. Ich hätte nicht gedacht, daß man mit so wackeligen Ski so schnell fahren kann (bremsen ging nicht mehr, nachdem die Sache einmal ins Rutschen geraten war...), ohne sofort hinzufliegen.

Naja, Jérôme hat's auch prompt zerlegt. Man muß dazusagen, daß er bisher nur Snowboard kannte. Das eigentliche Problem hatte aber Julia, die hinter ihm kam. Zwar mit Abstand, aber so schnell hat er die Bahn nicht frei bekommen, und so landete sie im Graben - wir unten haben uns kaputt gelacht, es war einfach zu genial!!
So sah sie danach aus. Und sie kriegt immer noch einen Lachanfall, wenn sie das Bild sieht!


In diesem Flußtal sind wir nach der Abfahrt gelandet. Idyllisch, gell?

An einer Brücke haben wir dann Mittagspause gemacht. Dieses Bild ist mein aktueller Bildschirmhintergrund, ich find es phantastisch.



Genau, man sollte Leute nicht beim Essen fotographieren!!


Solang man sich bewegt hat, war einem so warm, daß Pulli und dünne Jacke gereicht haben. Aber sobald man stand - brrrr! Waren halt doch so minus 10 Grad. Da frieren einem die Finger ruckzuck ein...
Um Essen und Bewegung unter einen Hut zu kriegen kann man durchaus mal moonwalken...

Oder kleine Judo-Kämpfe machen...

Was hier so vielversprechend aussieht endete aber trotzdem damit, daß ich im Schnee lag...


Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Hier ein etwas schmalerer Weg im Wald, nicht diese doppelt gespurten "Autobahnen" mit Skatingbahn daneben.


Nach etwa 20 km glücklich am Ziel! Ein lockerer Halbmarathon für uns blutige Anfänger, dazu einige hübsche Steigungen - nicht schlecht für den Anfang!

Fazit: Langlaufen ist COOL!!

In der Herberge am Eingang des Parks gibt es ein tolles Kaminzimmer, wo wir müde in die Sofas gesunken sind. Also 'wir' ist nicht Hughes, der rennt die Berge nämlich in einem Affentempo rauf und ich frag mich, wo er die Kraft und Ausdauer hernimmt, wo er doch den ganzen Tag nur im Büro hockt?!

Vor so einem Kamin kann man prima naßgeschwitzte Rücken und Hose trocknen. Und man kann so - aus mir unerklärlichen Gründen - ungemeine Heiterkeit bei den Zuschauern verursachen.

Ich stand dann übrigens bald auf dem Ofensims, weil mein Hinter da unten keine Wärme abbekommen hat. Die Fotos davon sind aber noch bescheuerter, also zeige ich sie nicht. Da kann Julia noch so oft behaupten wie fotogen ich ja wäre, auch sich-selbst-lächerlich-machen hat seine Grenzen*g*